Aktualisiert am 08.11.2023

Welches Krypto-Steuer-Tool ist besser – CoinTracking, Blockpit, Accointing oder Koinly?

Welches Krypto-Steuer-Tool ist das Beste? Spätestens wenn es darum geht Einkünfte aus Kryptowährungen wie Bitcoin, Altcoins, NFTs und DeFi zu versteuern, kommt diese Frage bei vielen Krypto-Investor:innen auf.

Die unserer Erfahrung nach häufigsten Krypto-Steuer-Tools im deutschsprachigen Raum sind Accointing, Blockpit, CoinTracking und Koinly.

Beachte: Accointing wurde im November 2023 von Blockpit übernommen und es wurde kommuniziert, dass Accointing-Nutzer ihre Daten auf ein Blockpit-Konto übertragen können und die Accointing-Plattform nur noch bis 31.01.2024 aktiv bleibt.

Natürlich gibt es auch andere Anbieter.

Was passt also für dich und deine Krypto-Einkünfte?

Lies weiter, um zu erfahren, worauf du bei deiner Entscheidung unbedingt Wert legen solltest.

Krypto-Steuer-Tool Vergleich

Erfahrungsberichte zu Krypto-Steuersoftware

Die Erfahrungen mit Krypto-Steuer-Tools wie CoinTracking, Blockpit oder Koinly von verschiedenen Nutzer:innen sind natürlich eine wichtige Informationsgrundlage.

Wer Erfahrungsberichte sucht, findet diese beispielsweise auf der Seite von BTC-Echo.

Jedoch sollte folgendes dabei dringend beachtet werden:

  1. Die Nutzer:innen erwähnen meist nicht aus welchem (deutschsprachigen) Land sie stammen – daher kannst du nicht sicher sein, ob die Bewertung für dein Land relevant ist.
  2. Diese Erfahrungsberichte spiegeln eine persönliche Meinung wider und sind nicht verifizierbar.
  3. Die Reviews wurden von Laien verfasst – wie kannst du dir also sicher sein, dass dieses Tool tatsächlich fähig ist, deine Krypto-Steuern optimal zu berechnen?

Also starten wir bei den Basics, um dir deine Entscheidung zu erleichern:

Warum benötige ich ein Krypto Steuer Tool?

Ein Krypto-Steuer-Tool wie Blockpit, CoinTracking oder Koinly kann Krypto-Transaktionen dokumentieren, verfolgen und darstellen.

Dadurch ist die Steuersoftware fähig zu berechnen, welche Anschaffungskosten du für welche Token hattest und damit den Gewinn (Erlös minus Anschaffungskosten) zu ermitteln.

Gleichzeitig hat die Steuersoftware die Steuergesetze deines Landes im Blick und ordnet diese Gewinne den passenden Steuertatbeständen zu.

Das heißt, je nach Art der Steuereinkünfte, sollte dein Steuertool die richtige Besteuerung automatisch wählen.

Das klingt schonmal vielversprechend.

Aber, wie wir täglich beim Betreuen der Krypto-Steuer-Tool Accounts unserer Kund:innen sehen: so einfach ist es leider in der Praxis häufig nicht.

Welche Steuersoftware für Bitcoin und andere Kryptowährungen?

Das Erste und Wichtigste, was du beim Auswählen eines Krypto-Steuer-Tools beachten musst, ist wo du wohnst.

Während Deutschland, als größter deutschsprachiger Markt, üblicherweise von allen gängigen Krypto-Steuer-Tools abgedeckt wird, ist das zum Beispiel bei Österreich ganz anders.

Die Krypto-Steuergesetze in Österreich wurden in den letzten Jahren angepasst und diese Anpassung konnte nicht jede Krypto-Steuersoftware umsetzen.

Bei Steuertools empfiehlt es sich daher, sicherheitshalber nachzufragen, bevor man ein Paket kauft.

Das Zweite, was es zu bedenken gibt, ist die Art deiner Krypto-Einkünfte.

Gewisse Transaktionsabläufe können von den Tools nicht vollständig importiert und korrekt dargestellt werden.

Natürlich arbeiten die Steuer-Tools immer an Verbesserungen, aber momentan kann dies eventuell zu falschen Berechnungen deiner Steuerlast führen. Und das kann, je nach Portfolio, teuer werden.

Wir bieten Beratungen an, in denen wir dir das für dein Krypto-Portfolio am Besten geeignete Steuer-Tool empfehlen können. Eine solche Beratung kann letztendlich Zeit und vor allem Kosten und Steuern sparen.

Aber auch hier wollen wir dir die wichtigsten Fragen beantworten:

Ersetzt ein Steuertool für Kryptowährungen den Steuerberater?

Ein Krypto-Steuer-Tool kann den Steuerberater oder die Steuerberaterin ersetzen, wenn du ein einfaches Portfolio hast und die Zahlen selbst gut im Blick hast.

Wenn du in etwa weißt, in welcher Höhe du Gewinne erzielt hast, kannst du dies mit den von deinem Steuertool berechneten Gewinnen abgleichen und dir sicher sein, dass die Berechnung stimmt.

Und falls du außerdem über die relevanten Steuergesetze sehr gut Bescheid weißt und dich informierst, welche Einkünfte in welche Steuertatbestände fallen, kannst du prüfen, ob dein Steuertool die korrekte Besteuerung vorschlägt.

Krypto-Steuer-Tools

Wann brauchst du also eine Steuerberater oder eine Steuerberaterin?

Einfach wenn diese zwei Voraussetzungen nicht zutreffen. Etwa wenn deine Einkünfte so hoch und/oder komplex sind, dass du sie nicht selbst berechnen könntest. Und wenn du dir nicht sicher bist, wie etwas besteuert wird.

Denn natürlich macht es einen großen Unterschied, ob Einkünfte z.B. mit 50% oder nur 27,5% besteuert werden.

Ein Steuerberater oder eine Steuerberaterin, vor allem wenn sie auf Krypto-Assets spezialisiert sind, können dir viel Geld sparen und außerdem kannst du die Steuerberatungskosten üblicherweise von der Steuer absetzen.

Kannst du statt einem Krypto-Steuer-Tool auch Excel nutzen?

Microsoft Excel kann sich für die Berechnung von Krypto-Gewinnen eignen, wenn es sich um wenige und/oder einfache Transaktionsverläufe handelt. Wenn du Experte oder Expertin für Excel bist, deine Transaktionen und die Gewinnermittlung sehr gut überblickst, kann Excel eine Möglichkeit sein.

Jedoch raten wir eher davon ab, da oft irgendwann der Punkt erreicht wird, wo sich Transaktionen nicht mehr gut über Excel abbilden lassen können und man dann ohnehin auf ein Krypto-Steuer-Tool wechselt.

Excel und andere Standard-Programme können aber auch zusätzlich genutzt werden, um bestimmte Transaktionen genau zu dokumentieren. Generell raten wir allen dazu, komplexe und besondere Sachverhalte und Umstände möglichst genau zu dokumentieren.

Der Krypto-Steuer Tool-Vergleich: Infos und Tipps

Wir stehen in keiner wirtschaftlichen Beziehung zu den genannten Krypto-Steuer-Tools. Welches Krypto-Steuer-Tool für welches Land geeignet ist, lässt sich leichter beantworten, als welches Steuertool für spezifische Krypto-Assets besser passt.

Empfehlungen im Internet oder in der jeweiligen Krypto-Community basieren meist auf individuellen Erfahrungen und sind leider nicht immer aktuell.

Wichtig: Sobald sich Steuergesetze ändern, kann man sich nur an absolut aktuellen Empfehlungen orientieren.

Wenn du eine individuelle Beratung zur Wahl deines Krypto-Steuer-Tools von unseren Experten nutzen willst, klicke hier. In solchen Online-Beratungen sprichst du mit Experten, die wirklich jeden Tag verschiedene Fälle mit Krypto-Steuer-Tools bearbeiten und die dich auch gerne coachen, damit du dein Steuertool optimal nutzen kannst.

Krypto-Steuer-Tools

Was kostet CoinTracking, Blockpit oder Koinly?

Die verschiedenen Krypto-Steuer-Tools bieten unterschiedliche Pakete für die Nutzung ihrer Dienste an.

Die Kosten beziehen sich üblicherweise auf jeweils ein Steuerjahr:

  • Blockpit kostet zwischen 49€ und 249€, wieder abhängig von der Transaktionszahl pro Steuerjahr. Hier stehen die Preise von Blockpit.
  • CoinTracking bietet Preise zwischen 10€ und 60€ pro MONAT an – also 120€ bis 720€ pro Jahr, wobei auch eine lebenslange Nutzung um 380€ bis 5600€ erworben werden kann. Auch hier sind die verfügbaren Pakete abhängig von deiner Transaktionszahl pro Steuerjahr. Die Preisaufstellung von CoinTracking gibt es hier.
  • Bei Koinly variieren die Kosten zwischen 39€ und 169€, abhängig von der Transaktionszahl pro Steuerjahr. Hier findest du die Preisgestaltung von Koinly.

Krypto-Steuer-Tool kostenlos – gibt es das?

Jedes der erwähnten Steuertools bietet eine Gratis-Version an. Zum Austesten, ob du mit der Benutzeroberfläche gut zurecht kommst oder ob tatsächlich alle von dir benötigten Features angeboten werden, kann anfänglich die Nutzung einer Gratis-Version Sinn machen.

Jedoch, üblicherweise gib es in der kostenlosen Version keinen Steuerbericht, den du für deine Steuererklärung nutzen kannst und häufig ist auch die Anzahl der Transaktionen, die du in das Krypto-Steuer-Tool eintragen kannst, beschränkt.

Blockpit bietet als Einstieg eine kostenlose Version an, die jedoch keine Steuerberichte für deine Steuererklärung beinhaltet. Wenn du dieses Feature benötigst, musst du, je nach Transaktionsanzahl pro Steuerjahr, ein kostenpflichtiges Paket wählen. Der Vorteil im Vergleich zu anderen Steuertools: laut Angaben gibt es keine Transaktionsanzahl-Beschränkung bei der Gratis-Version.

CoinTracking gibt es kostenlos für bis zu 200 Transaktionen, wobei gewisse Features eingeschränkt sind.

Koinly bietet auch eine Gratis-Version für bis zu 10.000 Transaktionen, jedoch ohne Steuerbericht.

Welches Krypto-Steuer-Tool ist für Österreich geeignet?

Durch die Änderungen der Krypto-Steuergesetze in Österreich in den letzten Jahren gibt es Steuertools, die für bestimmte Jahre keine korrekte Berechnung der Krypto-Steuer in Österreich anbieten. Ein Umstieg auf ein anderes Steuertool kann aufwendig sein, ist aber möglich.

Üblicherweise erstattet das Steuertool in einem solchen Fall zumindest die Kosten, die man für das Steuertool gezahlt hat. Dies ist aktuell bei Accointing für das Jahr 2022 der Fall.

Accointing war laut eigenen Angaben nicht für die Steuererklärung 2022 in Österreich geeignet, wurde nun aber von Blockpit übernommen, wodurch Nutzer:innen auf Blockpit wechseln können.

Wir empfehlen Nutzer:innen von Koinly in Österreich beim Koinly-Support nachzufragen, da es in diesem Jahr Unsicherheiten gab.

Blockpit und CoinTracking sind laut eigenen Angaben und unseren Erfahrungen nach generell für Österreich geeignet. Aber auch hier raten wir zu einer Online-Beratung, wenn es um komplexere Sachverhalte oder hohe Summen geht. In Steuerfragen empfehlen wir für Österreich unser Partnerunternehmen Enzinger Steuerberatung mit seiner Plattform Cryptotax, die auf Krypto-Steuerfragen spezialisiert ist.

Wird CoinTracking, Blockpit und Koinly vom Finanzamt akzeptiert?

Sofern das Steuertool angibt für dein Land und das relevante Steuerjahr einen gültigen Steuerbericht anbieten zu können, kannst du diesen Steuerbericht auch dem Finanzamt als Nachweis vorlegen, sollte es zu Nachfragen kommen.

Dein Finanzamt kann natürlich auch weitere Nachweise fordern. Das kann sich von Land zu Land bzw. von Finanzamt zu Finanzamt unterscheiden.

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